Was sind die “mental health days”?
Die "mental health days" sind eine präventive Bildungsinitiative zur Förderung der psychischen Gesundheit an österreichischen Schulen. Unser Ziel ist es, einmal im Jahr jede Schule Österreichs ganz in den Dienst des seelischen Wohlbefindens zu stellen.
Unser Konzept:
Wir fördern psychische Gesundheitskompetenz durch Information und offenen Dialog. Dabei schaffen wir Bewusstsein und machen auf professionelle Hilfsangebote aufmerksam. Wir bieten keine therapeutischen oder beratenden Leistungen an, sondern verstehen uns als Brücke zwischen Aufklärung und professioneller Hilfe.
Informative, interaktive Workshops zur Förderung der "Mental Health Literacy" (psychische Gesundheitskompetenz)
Klassenübergreifende, altersgerechte Veranstaltungen für alle Schüler:innen und Lehrlinge
Separate Informationsmodule für Pädagog:innen und Erziehungsberechtigte
Behandlung der drängendsten Themen: Mobbing, Körperbewusstsein, Internetabhängigkeit, Leistungsdruck, Sucht, Depression, Suizidalität und Ängste
Unsere Vision:
Wir arbeiten an einer Gesellschaft, in der psychische Gesundheit genauso offen und selbstverständlich thematisiert wird wie körperliche Gesundheit. Unser Open-Room-Ansatz ermutigt junge Menschen, ihre psychische Gesundheit aktiv zu reflektieren und bei Bedarf rechtzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Entstehungsgeschichte
Die "mental health days" wurden von Golli Marboe initiiert, nachdem er seinen Sohn Tobias durch Suizid verloren hatte. Kurz vor seinem Tod sagte Tobias zu seinem Vater: "Papa, bitte schau drauf, dass niemand so traurig wird, wie ich es geworden bin." Diese Worte wurden zum Antrieb für das Projekt.
Aus dieser persönlichen Erfahrung entstand der Wunsch, aktiv zur Prävention psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen beizutragen.
In Zusammenarbeit mit Fachexpert:innen, Pädagog:innen und engagierten Mitstreiter:innen entwickelte sich das Konzept der "mental health days". Ziel war es, das Thema psychische Gesundheit direkt in die Schulen zu bringen und einen offenen Dialog zu fördern.
Seit der Gründung hat sich die Initiative stetig weiterentwickelt. Was als Idee eines Einzelnen begann, ist heute ein landesweites Projekt, das jährlich zahlreiche Schüler:innen erreicht und einen Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit in Österreich leistet.
Warum sind die "mental health days" wichtig?
Aktuelle Lage:
Mehr als 50% der Jugendlichen in Österreich weisen depressive Symptome auf
Fast 25% kämpfen mit Essstörungen
Etwa 20% der Mädchen und 14% der Jungen denken regelmäßig an Suizid
Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf. Die Covid-19 Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheiten, der Klimawandel und globale Konflikte haben die psychische Belastung junger Menschen zusätzlich verstärkt.
Notwendigkeit der Präventionsarbeit:
Frühzeitige Aufklärung kann der Entstehung psychischer Erkrankungen vorbeugen
Vermittlung von Bewältigungsstrategien stärkt die Resilienz
Entstigmatisierung fördert offenen Umgang mit psychischen Problemen
Schulen als idealer Ort, um nahezu alle Jugendlichen zu erreichen
Langfristige Auswirkungen:
Verbesserung der individuellen Lebensqualität
Reduzierung von Folgekosten im Gesundheits- und Sozialsystem
Stärkung der gesamtgesellschaftlichen psychischen Gesundheit
Förderung einer offenen, verständnisvollen Kommunikationskultur